…..außer vielleicht dieses hier. Dieses Brummen, das Gesirre, macht mich irre, macht mich kirre.
Das sind die Anfangszeilen eines Gedichtes von Judith Holofernes. Es beschreibt auf humorige Art unser Verhältnis zu Wespen, den ungebetenen Gästen an unseren gedeckten Tischen.
Alle Jahre wieder, wenn das Obst reif wird und wir uns über leckeren Kuchen freuen, kommen sie angeflogen; schwarz-gelbe Flieger mit ihrer Wespentaille. „Ruhe bewahren! Nicht nach ihnen schlagen“, das waren die Tipps, mit denen ich groß geworden bin. Meine Großmutter legte mit Nelken bespickte Zitronen auf den Tisch. Roch ein wenig seltsam; so ein bisschen nach Weihnachten (und das mitten im Sommer) aber irgendwie hat es eine Zeit lang geholfen.
Dann kam der Trick mit den Kupfermünzen, die man auf den Tisch legen soll. Auch das half, zumindest eine Weile.
Neulich las ich, man solle Kaffeepulver anzünden, da der Rauch die Wespen vertreibt. Habe es aber noch nicht ausprobiert – wegen des Qualms.
Und trotz aller Vorkehrungen, die Wespen fernzuhalten, passiert es dann doch, dass eine Wespe zusticht. Autsch!
Das brennt, juckt und gibt ne fiese Schwellung. Sofort kühlen ist die erste Maßnahme. Doch was dann?
Ja, auch ich weiß, dass eine aufgeschnittene Zwiebel sofortige Linderung bringt, wenn man diese auf den Stich drückt. Ja, ich weiß, dass das Ganze auch mit Zitrone funktioniert, oder mit kalten Essigkompressen.
Doch haben Sie, wenn Sie wandern, spazieren gehen, oder einfach nur im Biergarten sitzen, eine Zwiebel oder Zitrone und ein Messer in der Tasche – geschweige denn eine Essigflasche?
Eben! Und nun?
Ich habe da einen Tipp:
Spitzwegerichblätter sind die ultimative Lösung. Sie wachsen nahezu überall!
Also: wenn es passiert ist, und eine Wespe (hilft übrigens auch bei Mückenstichen) hat zugestochen, halten Sie Ausschau nach Spitzwegerichblättern. Zupfen Sie 1 bis 2 Blätter, zerdrücken Sie diese sehr fest und betupfen Sie den Stich mit dem ausgetretenen Saft der Pflanze. Der Juckreiz nimmt sofort ab, die Schwellung reduziert sich und alles wird wieder gut.
Warum das so gut hilft?
Einer der Hauptwirkstoffe des Spitzwegerich ist Aucubin. Seine desinfizierende und antibiotische Wirkung ist nachgewiesen. Daher werden Spitzwegerich-Zubereitungen nicht nur bei Erkältungskrankheiten eingesetzt, sondern seine frischen Blätter z.B. auch bei Hautverletzungen und Schwellungen nach Insektenstichen.
Dies ist auch immer eine gute Erste Hilfe, wenn Sie mit Kindern unterwegs sind und diese sich die Haut aufschürfen. Einige Blätter fest zerdrücken, auf die Haut auflegen und mit einem Taschentuch o.ä. fixieren.
Übrigens, wenn Sie einen Stachel an der Einstichstelle sehen, dann war es keine Wespe, sondern eine Biene. Wespen können mehrfach stechen und behalten ihren Stachel deshalb.
Entfernen Sie den Stachel und betupfen Sie die Stelle, wie oben beschrieben, mit dem Saft der frischen Spitzwegerichblätter.